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„ Beweg′ Dich Deiner Natur gemäß.“

Der kleine ? Unterschied
15.Oktober 2014

Die anatomischen Voraussetzungen bei Männlein und Weiblein sind natürlich unterschiedlich, vor allem im Beckenbereich, klar. Das weibliche Becken ist etwas breiter, dafür sind Frauen insgesamt aber zierlicher gebaut. Jedenfalls ist der Unterschied klein, sicherlich kleiner, als die Maße der Toilettentüren uns glauben machen wollen …
Interessanter ist wie immer das Kleingedruckte. Dafür müssen wir erst etwas in das Photo hineinzoomen:

Aha, Frauen haben zwar das breitere Becken, die Füßchen sollten sie aber immer hübsch beisammen halten?
Artig. Brav. Elegant?
Verheerend, vom biomechanischen Standpunkt aus betrachtet. Und dann soll Frau heutzutage ja auch so laufen: wie auf einer Linie, wie auf dem catwalk.
Am besten noch auf High-heels, aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls ist unsere Symbolfrau so nicht natürlich ausgerichtet. Verantwortlich dafür sind weder ihre Gene noch ihr Alter, sondern die Kultur, in der sie lebt, äh klebt.

Nun zum Toilettenmann: er darf perfekt ausgerichtet dastehen: Hüftgelenk über Kniegelenk über Sprunggelenksmitte, alle auf einer senkrechten Linie.
Dafür sind Hüft-, Knie- und Sprunggelenke konstruiert, nur so können sie jahrzehntelangen Einsatz unbeschadet überstehen.
Und die Knochen danken es ebenso, die Schwerkraft kann entlang Ihrer Längsachsen wirken und so den in den Knochen lauschenden Mechanorezeptoren das Signal "Knochenaufbau!" geben. Das kurz zum Thema Osteoporoseprävention, aber da gibt es natürlich noch viel mehr zu sagen. Ein anderes Mal.

Aber nur weil der Toilettenmann gut dasteht, heisst das noch lange nicht, daß 'Mannes' Ausrichtung nicht auch kulturell beeinflusst wäre. Vielleicht hat ER eine militärische Erziehung genossen ("Hacken zusammen"), oder er hat die Ausrichtung seiner Mutter oder seines Vaters unbewußt übernommen, oder aber er hält grosse Stücke auf Batman, Superman oder sonstige Helden, die allesamt unübersehbar bzw. unüberwindbar breitbeinig dastehen.
Schauen Sie sich um! Wie stehen die Models auf den Plakaten da? Wie die Ninja Turtle Gummifiguren? Wie Ihre Eltern? Und am spannendsten: wie stehen Sie selbst da? Schauen Sie dafür in den Spiegel aber beobachten Sie sich auch im Laufe des Tages, bei verschiedenen Gelegenheiten...und? Ausgerichtet?

Teilen Sie Ihre Entdeckungen, Ihre Andrea Endisch